Hypnose – die längere Erklärung

von Juli 1, 2025Hypnose

Hypnose ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren, das in der Medizin und Psychotherapie genutzt wird, um gezielt mit deinem Unterbewusstsein zu arbeiten. Es hat nichts mit Show-Hypnose und blödem „Gackern wie ein Huhn“ oder sich lächerlich machen zu tun. Auch nicht mit mystischem Zauber, sondern ist eine Technik, die dich in einen Zustand tiefer Entspannung und hochfokussierter Aufmerksamkeit versetzt – auch „Trance“ genannt. Wobei ich den Begriff wirklich nicht mag, weil er in unserer westlichen Gesellschaft einfach mit etwas anderem verknüpft ist.
Im Zustand der Hypnose bleibt dein Bewusstsein wach, aber dein Unterbewusstsein wird besonders empfänglich für Veränderungen. Das macht klinische Hypnose so effektiv, und eröffnet die Möglichkeit, tief sitzende Verhaltensmuster und festgefressene Glaubenssätze („Da bin ich viel zu dumm für“ „Ach, das geht ja sowieso schief“ „Ständig passiert mir das“ „Andere können das eh viel besser“ usw.) zu lösen.

Was passiert dabei eigentlich in deinem Gehirn?

Neurologisch ist Hypnose faszinierend, weil sie die Aktivität deiner Hirnströme messbar verändert.
Im Alltag bist du meist im Beta-Zustand: Dein Gehirn arbeitet auf Hochtouren, du denkst, analysierst und bist voll im „Alltagsmodus“.
In der Hypnose gleitest du in einen entspannteren Zustand, oft in den Alpha- oder Theta-Bereich, was durch EEG-Messungen (Elektroenzephalografie) nachgewiesen ist. Alpha-Wellen (ca. 8–12 Hz) stehen für einen entspannten, aber wachen Zustand, wie beim Meditieren oder Tagträumen.
Theta-Wellen (ca. 4–8 Hz) treten auf, wenn du noch tiefer entspannst, kurz vor dem Einschlafen oder in sehr kreativen Momenten. In diesen Zuständen wird der präfrontale Kortex, der für kritisches Denken (ihr wisst schon, der innere Kritiker der immer alles besser weiss und viel zu oft nichts nettes sagt oder alles gleich im Keim erstickt) und Selbstkontrolle zuständig ist, etwas heruntergefahren.
Gleichzeitig werden Areale wie der limbische Kortex, der Emotionen, Erinnerungen und innere Bilder steuert, sowie der insuläre Kortex, der Körperwahrnehmungen verarbeitet, aktiver. Das ist der Schlüssel: In der Hypnose können wir direkt mit diesen tieferen Hirnregionen arbeiten, um Blockaden zu lösen oder neue, positive Muster zu verankern.

Das erklärt übrigens auch, warum man in der Hypnose oft lebhafte innere Bilder oder intensive Gefühle erlebt, die helfen können, Themen auf einer tieferen Ebene zu verarbeiten.

Ein weiterer spannender Aspekt ist die veränderte Konnektivität im Gehirn während der Hypnose.
Studien, z. B. mit funktioneller MRT (fMRT), zeigen, dass das sogenannte Default Mode Network (DMN), das für dein Selbstbild und automatisches Denken zuständig ist, weniger aktiv ist. Stattdessen steigt die Kommunikation zwischen Regionen, die für Aufmerksamkeit (wie der dorsolaterale präfrontale Kortex) und innere Vorstellungskraft (wie der posteriore cinguläre Kortex) verantwortlich sind. Das erklärt, warum du in der Hypnose so lebhaft visualisieren oder Emotionen intensiver wahrnehmen kannst – ideal, um z. B. Erlebnisse richtig zu verorten oder Glaubensmuster neu zu „verkabeln“

Wichtig für dich zu wissen: In der Hypnose bist du immer bei dir. Du bist weder „weg“ noch willenlos – du behältst die Kontrolle und kannst jederzeit aus der Trance heraus.
Es ist ein sicheres, anerkanntes Verfahren, das in der Medizin, der Psychotherapie und auch im Coaching Bereich weltweit eingesetzt wird, z. B. bei Angststörungen, chronischen Schmerzen, Traumata oder zur Unterstützung bei Verhaltensänderungen.

Jeder mit einer fundierten Ausbildung in klinischer Hypnose weiß wie er diese neurologischen Prozesse gezielt mit Dir zusammen nutzen kann, um dich sicher und kompetent zu begleiten.

In meinem Falle, denke aber bitte daran. Ich bin Coach & Berater und weder Medzinier, noch Psychologischer Psychotherapeut, dementsprechend kann ich bei manchen Themengebieten nur begleitend tätig werden. Ich biete weder eine Therapie an, auch gebe ich Dir keinerlei Heilversprechen. Dies ist ausschliesslich den vorher genannten Berufszweigen gesetzlich erlaubt. Tatsächlich sind sog. „Heilpraktiker für Psychotherapie“ in kurz „HPP“ den Psychotherapeuten gleichgestellt, weswegen diese das dann schon dürfen..zum aktuellen Stand der Dinge hab ich diese Prüfung aber noch nicht abgelegt.